"Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,
vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott.
Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
dann richtet das Volk und es gnade euch Gott."

Carl Theodor Körner

Die Achillesferse des menschengemachten Klimawandels

So kontrovers das Thema Klimawandel ist, so gibt es doch in allen Lagern Einigkeit darüber, daß im Laufe der Erdgeschichte zahlreiche Veränderungen von Wetter und Klima stattfanden. Niemand bestreitet, daß es in der jüngsten erdgeschichtlichen Vergangenheit eine mittelalterliche Warmzeit von ca. 980 bis 1300 gab und danach eine kleine Eiszeit mindestens in der Zeit von 1520 bis 1700, wenn nicht sogar von 1400 bis 1850. Der Begriff „mittelalterliche Warmzeit“ ist dabei wohl der neutralste und wissenschaftlichste, den man dafür verwenden kann. Früher nannte man diese Epoche auch „Klimaoptimum“. Dieser Begriff ist unwissenschaftlich insofern, als er eine Wertung enthält. Optimal ist etwas immer in bezug auf anderes, in diesem Fall auf Lebenskomfort, Pflanzenwachstum und damit Vermeidung von Hungersnöten für die Menschen in Europa. Man kann ihm jedenfalls vorwerfen, daß er eurozentrisch ist, wenn Menschen in anderen Weltregionen dieselbe Epoche vielleicht weniger optimal erlebt haben sollten. Heute wird die mittelalterliche Warmzeit aber als „Klimaanomalie“ bezeichnet, was auch eine Wertung enthält, die jedoch nicht so deutlich zum Vorschein kommt, weil Wissenschaftlichkeit und Objektivität suggeriert werden. Es gibt in der Natur ja tatsächlich Normalfälle und Anomalien. So gibt es einen Normalwert für den Blutdruck gesunder Menschen in bestimmten Altersgruppen. Die Bezugsgröße ist dabei entscheidend. Man kann nicht den Normalwert von Östrogen im menschlichen Körper überhaupt angeben, ohne Geschlecht und Alter in die Untersuchung einzubeziehen. Um eine Anomalie feststellen und definieren zu können, braucht man also genaue Kenntnis darüber, was der Normalfall für das betreffende Exemplar ist. Normalwerte werden durch induktive Vergleiche vieler Exemplare einer dafür geeigneten Gruppe ermittelt, z.B. gesunde Frauen in einem bestimmten Alter.

Wie ist das nun beim Weltklima, womit ja eigentlich die globale Durchschnittstemperatur gemeint ist? Kann man einfach verschiedene globale Durchschnittstemperaturen miteinander vergleichen, um die richtige, die gesunde zu ermitteln? Was ist denn die Bezugsgröße für die Definition bzw. Bewertung von normal, richtig und gesund in bezug aufs Klima, das zudem ein physikalisches und kein biologisches Phänomen ist? Als Normalwert wurde in den Klimakonferenzen eine vorindustrielle Durchschnittstemperatur im Jahr 1850 ermittelt, die Grundlage für die Definition der Anomalien ist. Es ist klar, daß diese Temperatur schon mehrmals in der Erdgeschichte existiert hat, z.B. immer zwischen den Warm- und Kaltzeiten um 900, 1400, 1480, 1520, 1700 und von 1750 bis 1850. Was qualifiziert nun gerade die Temperatur von 1850 dazu, das Normalklima zu definieren? Welches objektive Kriterium gibt es dafür oder liegt der einzig signifikante Unterschied allein in den Jahreszahlen?

Würde man die Temperaturen von 900 oder 1400 oder alle anderen vor 1850 als Maßstab für den Normalfall verkünden, fiele das Problem sofort ins Auge: Alle klimatischen Veränderungen vor 1850 können nur natürlich sein, wogegen eine Anomalie durch etwas Unnatürliches, vorher nie Dagewesenes und Außergewöhnliches verursacht worden sein muß. Der große Unterschied findet sich im Attribut „vorindustriell“. Das Normalklima definiert sich nicht durch objektive Eigenschaften oder induktiv ermittelte Werte für ein „normales“ Klima, das die meiste Zeit der Erdgeschichte herrschte, sondern einzig und allein dadurch, daß es nicht anomal ist, sondern vorindustriell. Nicht anomal und vorindustriel werden dabei einfach als Synonyme verwendet und es wird unterstellt, daß die Industrialisierung einen Einfluß auf die globale Durchschnittstemperatur hat und die Erwärmung seit 1850 nicht natürlich und normal ist wie jedes Ende einer Kaltzeit bis dahin. In der gesamten Erdgeschichte bis 1850 gab es nämlich keine Industrie mit der Verbrennung von Kohle und Erdöl und der menschlichen Freisetzung von CO2, das bis dahin fast allein natürlichen Ursprungs gewesen sein muß (was es heute übrigens zu 97% noch immer ist). Die Behauptung, daß der Anstieg des CO2 Anteils in der Atmosphäre von 0,028% 1850 auf 0,04% heute eine unnatürliche Erwärmung verursacht hat, dient wiederum dazu, die Erwärmung seit dem als menschengemachte Klimaanomalie zu definieren und die Temperatur von 1850 als Normalklima, obwohl es dieselbe Temperatur schon etliche Male in der Erdgeschichte gab und die Korrelation zwischen CO2 und Temperatur nicht einmal eindeutig ist. Seit 1997 bleibt die Temperatur fast konstant, obwohl die anthropogenen CO2-Emissionen um 50% gestiegen sind und auch von 1940 bis 1975 gab es trotz beständig vermehrten CO2 Anteils keinen Temperaturanstieg.

Will ich zeigen, daß die Industrialisierung einen negativen Einfluß aufs Weltklima hat, das durch eine Art Vergiftung mit CO2 krank gemacht und aus dem natürlichen Gleichgewicht gebracht wurde, muß ich einfach das Klima davor, das vorindustrielle als Normalklima festlegen, damit das danach als Anomalie gilt. Folgerichtig muß man die mittelalterliche Warmzeit auch zur Anomalie erklären, nachdem sie Jahrzehnte lang als Klimaoptimum bezeichnet wurde, weil sie ja oberhalb der festgelegten Normaltemperatur von 1850 liegt. War es schon unwissenschaftlich, von einem Klimaoptimum zu sprechen, weil das eine anthropomorphe und eurozentristische Wertung meteorologischer Prozesse in bezug auf das Wohlbefinden bestimmter Menschen ist, so ist es um einiges mehr unwissenschaftlich, einem physikalischen Prozeß wie dem Wetter als solchem und erst recht dem Durchschnittswert von Wetterdaten Gesundheit oder Normalität zu attestieren. Die Behauptung des Normalklimas dient aber nicht nur dazu, Anomalien zu definieren, ist nicht nur deskriptiv, sondern auch präskriptiv und legt die vorindustrielle globale Durchschnittstemperatur als Norm fest, die wieder erreicht und hergestellt werden muß, damit das Klima normal und gesund ist. Obwohl es Einigkeit darüber gibt, daß sich das Klima der Erde beständig gewandelt hat und CO2 damit nichts zu tun hatte, soll es von nun an für immer auf den vorindustriellen Wert von 1850 +/- zwei Grad festgeschrieben werden.

Geht es um die erdgeschichtlichen Klimafluktuationen, ist es korrekt von Erwärmung zu sprechen. Eine Abfolge von Temperaturmessungen im Lauf der Zeit, deren Meßwerte ansteigen, kann man als Erwärmung bezeichnen. In bezug auf Treibhausgase ist es aber irreführend von einer durch sie verursachten Erwärmung zu sprechen. Was mit Treibhauseffekt bezeichnet wird, ist die Aufnahme von langwelliger Wärmestrahlung durch Elemente wie Wasserdampf und CO2. Die langwellige Wärmestrahlung entsteht, wenn kurzwellige Lichtstrahlung von der Sonne auf die Erde trifft. Die Wärme wird von den Elementen aufgenommen, die damit aufsteigen, und in bestimmten Höhen der Atmosphäre wieder abgegeben. Das ist eine natürliche und wesentliche Eigenschaft unserer Atmosphäre im Unterschied zum Mond, der keine hat und auf dem jede Wärme unmittelbar wieder ans Universum abgegeben wird. Unsere Atmosphäre sorgt dafür, daß diese Abkühlung langsamer stattfindet. Es ist also keine Erwärmung, die Wasserdampf und CO2 verursachen wie in einer exothermen Reaktion, in der aktiv neue Wärme entsteht, sondern eine verlangsamte Abkühlung der durch die Sonne verursachten Wärme. Denn auf unserer Erde und in unserem Universum gibt es nur eine Wärmequelle, und das ist die Sonne.

Einerseits könnte man darin heute wieder die alte Kontroverse zwischen geozentrischem und heliozentrischem Weltbild erkennen. Für die einen ist die Erde, also der Mensch der Mittelpunkt des Universums verbunden mit der Hybris, das Weltklima zu kontrollieren, für die anderen ist es die Sonne. Andererseits kehrt damit auch das uralte Spiel mit Angst und Schuld zurück. Früher redete die Obrigkeit den Menschen ein, daß sie für Unwetter und Naturkatastrophen verantwortlich seien, weil sie durch ihr Verhalten den Zorn Gottes provoziert haben und durch Phänomene in Wetter und Natur dafür bestraft würden, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern, die Gebote Gottes bzw. der Obrigkeit befolgen und Opfer bringen. Immer schon war der Vorwurf moralisch, redete den Menschen Schuld ein und manipulierte so ihr Verhalten, damit die selbsternannten Vertreter Gottes auf Erden davon profitierten und ihre Macht über die Menschen vergrößern konnten. Es sind typische Machmechanismen, den Menschen eine moralische Schuld einzureden und ihnen Angst vor Katastrophen zu machen, ihnen zugleich die Lösung des eingeredeten Problems als Sühne zur Wiederherstellung des guten Gewissens teuer zu verkaufen, um auch gegen ihren Willen bestimmte Interessen durchzusetzen und Herrschaftsstrukturen zu erhalten. Wir angeblich aufgeklärten Menschen lachen heute über eine solche primitive Art der Religion und des Ablaßhandels, dabei ist unser Glaubenssystem im Prinzip kein Stück besser, weniger Ideologie, Religion, Manipulation und Machtmechanismus.

Auch heute gehts nur um Geld und Macht. Damit die Menschen die Kosten, die Kontrolle und Herrschaftsstrukturen hinnehmen, redet die Obrigkeit ihnen Angst und Schuld mit der These vom menschengemachten CO2 als Klimakiller ein, so daß es selbst schon eine Klimasünde ist, Kinder in die Welt zu setzen, daß ohne den Menschen und seine Industrie heute ein ganz anderes Weltklima existieren würde und nur infolge seiner Sünden die große Klimakatastrophe und Apokalypse droht, die durch Deindustrialisierung, Beschneidung von Freiheiten, Klimasteuern und den Ablaßhandel mit CO2 Zertifikaten abgewendet werden muß.

Klima ist der Durchschnittswert des Wetters über mehrere Jahrzehnte. Was bedeuten da solche extrem emotionalen Begriffe wie: Klimasünde, Klimakiller, Klimakrise, Klimakatastrophe, Klimanotstand, Klimazusammenbruch und Klimazerstörung? Was soll man sich objektiv darunter vorstellen, ist das Wissenschaft oder purer Alarmismus? Ebenso verhält es sich mit Klimaleugner. Der Begriff "Leugner" hat in keiner modernen Wissenschaft etwas zu suchen. Wo es Leugner gibt, gibts auf der anderen Seite eine Art Religion und Dogma. In der Wissenschaft aber gibt es nur Befürworter, Vertreter einer Auffassung und Skeptiker bzw. Leute, die eine gegenteilige Auffassung haben.

Merke: Wenns um Angst oder Schuld geht und alternativlos ist, ists immer Manipulation und Fremdbestimmung durch die Herrschenden. Es ist Zeit für eine neue Aufklärung, um den Menschen aus seiner fremdverschuldeten Unmündigkeit zu führen.

AP, 28.5.2019